Der Bärlauch
Allium ursinum
Jeden Frühling aufs Neue: Die Bärlauch Saison beginnt!
Schon in der ersten Februar Woche haben die ersten Spitzerl aus dem Boden geschaut und am letzten Wochenende hab ich nun zum ersten Mal richtig geerntet: Denn der Bärlauch ist eines der besten Kräuter gegen Frühjahrsmüdigkeit und erweckt Geist & Körper aus dem Winterschlaf!
Außerdem kann man ihn unschuldig & ohne lange Nachwirkungen genießen, denn er hinterlässt nicht so eine intensive Fahne wie sein Verwandter der Knoblauch sodass man schoon bald wieder ähem… küssen kann. Er wirkt ja auch aphrodisierend, kräftigend und macht fast so mutig wie der Thymian, weshalb er in den Klostergärten für ein paar Jahrhunderte sogar verpönt war.
Bärlauch bis in den Mai erspart Arzt und die Arznei (Bauernregel)
Bärlauch erkennen und nicht mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechseln
Nun aber genug der Geschichten, derer gibt es genug bei zauberhaften Märchenabenden am knisternden Feuer oder bei den Lehrgängen, Kräuter- & Vollmondwanderungen zu hören – Jetzt geht es darum wie du nie wieder den Bärlauch verwechseln kannst, denn seine Blätter haben durchaus hochgiftige Doppelgänger. Schau dir einfach das Video oben an und auf diesen Grafiken kannst du die Unterschiede sehr gut erkennen:
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Choose, but choose wisely.
BÄRLAUCH:
- riecht intensiv nach Knoblauch beim Zerreiben der Blätter
- helle längliche Zwiebel & weiße Blattscheide
- einzelne Blätter wachsen aus je einem Stiel
- die jungen Blätter sind eingerollt
- die Blätter sind dünn und zart und oben glatt, unten matt
- Der Stielquerschnitt ist V-förmig und nicht rund!
- die ganze Pflanze ist essbar – abonniere für weitere Beiträge unseren Youtube Kanal!
MAIGLÖCKCHEN:
- riecht nach nichts
- hat Wurzeln
- je 2 feste Blätter wachsen aus einem Stiel
- die Blätter sind fest und oben matt, unten glatt
- rötliche Blattscheide
- runder Stielquerschnitt
- giftig!
HERBSTZEITLOSE:
- riecht nach nichts
- hat braune Sproßknolle
- mehrere Blätter wachsen direkt aus dem Boden
- die Blätter sind fest
- breiter Querschnitt weil es keinen Stiel gibt
- sehr giftig!
Die Bärenkräfte des Bärlauchs
Schon der Name verrät einiges über seine Kraft und Wirkung denn seit jeher werden Heilkräuter mit besonderer Kraft volkstümlich mit dem Bären verglichen und bekommen seinen Namen (wie auch der Bärenklau beispielsweise aber dazu ein ander Mal!) Auch die anderen Namen verraten einiges über seine Kräfte: Waldknoblauch, Wurmlauch, Blutlauch und Hexenzwiebel deuten schon an wie er knoblauchig duftet, dass er im Darm wirksam ist, das Blut reinigt und welche magischen Kräfte er besitzt – in der Nacht vor Walpurgisnacht wurde er mancherorts als Schutz vor zu viel Spuk daher auf die Brust gerieben – so geschützt kann man nämlich nur von guten Hexen verhext werden*
Ausserdem frisst der Bär (lat.: ursus was zum wissenschaftlichen Namen Allium ursinum führt oder auf Englisch “stinking Jenny” 🙂 ) nach seiner Winterruhe als eines der ersten Nahrungsmittel frischen Bärlauch. Dadurch kommt sein ganzer Organismus in Schwung und die Verdauung beginnt wieder. Brumm*
Wirkstoffe & Wirkung des Bärlauchs
Das im Bärlauch enthaltene Lauchöl, Senfölglykoside, Flavonoide, Vitamin C, Mikronährstoffe und viel Licht (Chlorophyll, für die Wissenschaftler unter euch) geben Kraft, helfen gegen Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen, Appetitlosigkeit, erhöhten Blutdruck, Madenwürmer, eine gestörte Darmflora (wie nach Antibiotikagaben), erweitern die Gefäße, helfen Schwermetalle aus dem Blut auszuleiten und fördern die Fruchtbarkeit. Ein richtiger Tausendsassa also, diese zarte Pflanze!
Bärlauch in Küche & Rezepten
Du kennst bestimmt Omas Bärlauchpesto, das den Gaumen gut konserviert das ganze Jahr erfreut oder die Bärlauchsuppe – nur getrocknet verflüchtigt sich sein Duft rasch, das kann ich dir nicht raten.
Hier verrate ich dir also meine besten Pi-mal-Daumen (3,14159….) ruck-zuck Rezepte:
- Für das Pesto mixe zwei Handvoll Bärlauch mit 100ml Olivenöl & 50g Pinienkernen, Salz & Pfeffer. Fertig!
- Und für die Suppe musst du nur: Eine Zwiebel sanft anrösten, mit knapp einem Liter Wasser und einem EL (selbstgemachter) Gemüsebrühe aufgiessen. Mit zwei Handvoll Bärlauch und zwei Handvoll Kartoffeln köcheln lassen bis die Kartoffeln gar sind, kurz pürieren, mit Gewürzen abschmecken und – voilà – genießen!!!
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Dr. scient. med. Patricia S. Ricci
Leiterin der Villa Natura, verbindet Naturmedizin & Wissenschaft in Seminaren, Ausbildungen & Workshops zu Heilpflanzen, traditioneller europäischer Medizin, Naturabenteuern & natürlicher Potentialentfaltung. Sie schreibt Kolumnen & Bücher über Naturmedizin und die Faszinationen des Lebens und ihr e-Book „Einfach Sein“ ist kostenfrei auf www.villanatura.at/ebook herunterzuladen und alle aktuellen Termine stehen auf www.villanatura.at/kalender.
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Super! Ich hoffe im Schwarzwald zeigt er auch bald seine Blätter!
Hi Anita – ja schau mal raus, langsam zeigt er sich eh schon fast überall!
Hallo Patricia und vielen Dank für diesen Artikel, ich bin begeistert! Endlich hab ich das Gefühl, dass ich mir den Unterschied gut merken und erklären kann. Bislang habe ich den Bärlauch einfach aus Erfahrung gesammelt ohne ganz klar die Merkmale zu wissen. Ich freue mich also riesig darüber- ganz toll, danke!
Liebe Luise,
Na da freue ich mich zwar dass ich dir noch ein paar greifbare Charakteristika vermitteln konnte, aber ich verstehe dich gut: Wenn man eine Pflanze mal wirklich kennt, dann brauchst man gar nicht mehr so viele Eigenschaften und Merkmale zu wissen – Wir erkennen unsere Freunde ja auch schon von weitem aus Erfahrung ohne genau betrachten zu müssen ob das auch wirklich der Mensch ist mit 2 Beinen, 2 Armen, braunen Augen, hellen glatten Haaren, weiblich oder männlich, usw 🙂
Viel Freude beim Sammeln also weiterhin,
Patricia
Schöner Artikel Patricia! Mir fällt aber gerade auf, dass ich auf dem Gebiet noch kompletter Anfänger bin 😉
Danke Tobias,
Dann geh es einfach langsam an die wilden Kräuter kennenzulernen: das Gänseblümchen kennst du doch bestimmt, oder auch die Brennnessel – und auch die sind nicht nur lecker auf dem Tisch sondern haben auch ihre Heilkräfte.
Videos und Artikel zu beiden findest du natürlich auch hier!
Viel Freude beim Schmökern und Genießen!
Patricia
Liebe Patricia!
Ich habe dich jetzt eben “entdeckt”. Ich bin sozusagen eine Nachbarin von dir aus dem 18. Bezirk und freu mich sehr darauf, Gleichgesinnte in meiner näheren Umgebung kennenzulernen. Robert Betz ist zwar bereits bekannt, aber doch nicht sosehr, dass man so leicht Gefährtinnen und Gefährten findet.
Ja, meine Sympathie hast du bereits und deine Infos bezüglich Bärlauch empfinde ich äußerst hilfreich, danke! Freue mich jetzt auf die Spaziergänge mit Pflücken und danach aufs Kochen.
Viele liebe Grüße
Anatolja Prinz
Abt Karl-Gasse 7/ 1
1180 Wien
Liebe Anatolja,
Vielen Dank für dein Feedback, ich freu mich über die nachbarschaftliche Vernetzung!!
GLG Patricia
Liebe Patricia!
Ich habe einen Bärlauchstrudel gemacht, statt z.B. Spinat etc. habe ich eben Bärlauch genommen. Mir war danach gar nicht gut, mein Freund hat überhaupt
nicht reagiert. Und geschmeckt hat er uns beiden sehr gut
.
Kann es sein, dass zuviel Bärlauch auf einmal Beschwerden im Magen, Darm hervorrufen könnte ?
Wir haben Anfang März junge Pflanzen gepflückt. Bei denen war nicht jeder Trieb einzeln zwischen den Blättern. Sind eher büschelweise gewachsen. Aber ich kann mir schwer vorstellen, dass man zu dieser Jahreszeit Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen finden kann. ?
Liebe Grüße
Anatolja
Hi Anatolja,
Anfang März ist die Wahrscheinlichkeit auf ein Maiglöckchen oder eine Herbstzeitlose zu treffen eher gering aber auch nicht unmöglich. Das wichtigste ist daher wirklich nur Pflanzen zu essen, die du eindeutig erkennst!!! Man kann den Bärlauch eigentlich bei genauer Betrachtung nicht verwechseln und in der Übersicht habe ich alle Kriterien aufgelistet – sonst kannst du gerne auch mal zu Kräuterwanderungen mitkommen, wo wir jeden Samstag ganz genau, sinnlich und ganzheitlich die Pflanzen kennenlernen. Es kann aber durchaus sein dass es einfach zu viel war oder einfach ungewohnt für dich und dein Verdauungssystem, das passiert anfangs manchmal. Die wilden Köstlichkeiten sind wir heutzutage ja nicht mehr gewöhnt und sind doch etwas ganz anderes als die üblichen paar Nahrungsmittel die wir sonst überzüchtet aus ausgelaugten Böden und Monokultur zu uns nehmen. Geh es das nächste Mal vielleicht einfach langsamer an und versichere dich vorab dass du tatsächlich nur das isst, was du kennst.
Also Mahlzeit & GLG
Patricia